Dörfliches Gemeinschaftsprojekt für ein neues Biotop
Angeregt durch einen flammenden Vortrag des auch in Nagold verwurzelten Ornithologen und Naturschützers Peter Berthold beim Stifterforum der Urschelstiftung machten sich nun einige Vertreter von Naturschutzverbänden, der Stadt Nagold und der Urschelstiftung auf die Suche nach einem neuen Biotop-Ort in Nagold.
Ein wirksames Mittel gegen die galoppierende Minderung der Artenvielfalt auch in unseren Regionen ist die Renaturierung von Oasen aus Menschenhand, was Berthold mit seinem Programm „Jeder Gemeinde ihr Biotop“ erfolgreich umsetzt. Neben der Suche nach Feuchtbiotopen in Wassernähe ergeben alte Streuobstwiesen und Trockenflächen ideale Möglichkeiten für dieses Vorhaben.
Im Bereich Henkelesberg am Westhang des Nagoldtales oberhalb der Bergstraße in Pfrondorf bieten sich der Stadt gehörende Bereiche bestens an, nach einer Renaturierung als Trockengebiet von verdrängten Pflanzen und Tieren wieder in Besitz genommen zu werden. Nachdem bereits der untere Teil des Gebietes durch Ausschneiden und Beweidung wieder in Offenland zurückverwandelt wurde, konnte jetzt mit dem Einverständnis der Naturschutzbehörde durch Ausräumen und Mulchen auch der obere rund 30 Ar große Bereich dieses Waldbiotops teilweise entbuscht und geöffnet werden.
Einstimmig hat sich der Ortschaftsrat Pfrondorf für dieses neue Pfrondorfer Biotop entschieden. Er sieht in diesem dörflichen Gemeinschaftsprojekt, das von der Stadt Nagold, den Naturschutzverbänden und der Urschelstiftung unterstützt wird, die Chance, hautnah Naturschutz zu praktizieren. Da auch Informations- und Lehrmaßnahmen geplant sind und zudem das Gebiet in einer herrlichen, begehbaren Situation in Ortsnähe liegt, wird dies ein Mehrwert für die Pfrondorfer Bürgerschaft sein.
Mitglieder der Pfrondorfer Vereine, des Ortschaftsrates und interessierte Bürger wollen sich am 5. Januar ab 10 Uhr am Henkelesberg treffen, um gemeinsam mit von der Stadt gestellten Geräten das Mulchgut aus der Fläche zu schaffen, damit sich in diesem Bereich auch ein artenreicher Magerrasen entwickeln kann, von dem noch Reste vorhanden sind.
Ziege und Schafe sollen dann ab dem Frühsommer dafür sorgen, dass das Gebiet nicht wieder verbuscht und zuwächst, sondern von standortnahen Pflanzen und Tieren zurückerobert wird.
Die Organisatoren ermuntern die Pfrondorfer Bürger, bei der gemeinsamen Räumungsaktion am 5. Januar mitzumachen. Für Geräte und Verpflegung wird gesorgt. Bei Eis oder Schnee wird der Termin verschoben.
Quelle: Schwarzwälder Bote vom 29.12.2018 von Ulrich Mansfeld